1972 – 1982
Ein Freundeskreis um Heiner Jacobs übernahm 1972 die lnitiative zur Gründung einer neuen 1. Kompanie, nachdem Vorstandsherren bei ihm vorgesprochen hatten. Schriftsetzer Siegfried Heß entwarf das Einladungsschreiben und 38 Männer wählten am 20.10.1972 Heinrich (Heiner) Jacobs zum Kompanieführer.
Es war die Stunde null und ein Berg von Arbeit lag vor dem neu gewählten Vorstand, der aber gewillt war, etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Bereits im Februar 1973 erklärten sich die Vorstandsmitglieder bereit, künftig Uniformen zu tragen.
Für die verbleibenden Aktiven bestellte man Kompaniekrawatten, so dass schon frühzeitig äußerlich sichtbar war, wer zur Kompanie gehört. Noch vor dem ersten öffentlichen Auftritt im Schützenzug wurde die Fahne vorgestellt als Zeichen für Treue und Zusammengehörigkeit.
Diese wurde in all den langen Jahren vom Schützenbruder Siegfried Hess sorgsam gepflegt und geschützt. Die Damen, teilweise bei den Versammlungen anwesend, überreichten im Oktober 1973 ein Fahnenband als Überraschung für die Männer. Sie fieberten und arbeiteten stets mit. Aus den besseren Hälften wurden im Laufe der Zeit Schützenfrauen, die aktiv am Kompanieleben teilnahmen und es auch mit großem Aufwand mitgestalteten.
Im Februar 1974 fand die erste zünftige Karnevalsfeier statt. Diese Feier wurde zum festen Bestandteil des Kompanielebens und fand immer wieder großen Anklang.
Bereits ein Jahr nach der Gründung der Kompanie war diese schon sechzig Mann stark, so dass schon geäußert wurde, nicht um jeden Preis neue Mitglieder aufzunehmen. Bereits zwei Jahre nach der Gründung fand die erste Autobusfahrt zur Ahr mit sechzig Personen statt. Man hatte viel Spaß und viele Fahrten sollten folgen. Bemerkenswert auch die Tatsache, dass Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde von einem großen Kreis von Kompaniemitgliedern stets besucht wurden. Das förderte natürlich das Zusammengehörigkeitsgefühl aber auch die Umsätze bei den jeweiligen Gastgebern. Das Kompanieleben intensivierte sich stetig.
Es gab mittlerweile auch einen Kompaniefrühschoppen vor dem Hauptfrühschoppen im Festzelt. Auch der Schießsport kam nicht zu kurz, dafür stand insbesondere das Schützenheim zur Verfügung. Damit nicht genug. Für die Kinder der Kompaniemitglieder fand bereits im Dezember 1974 die erste Weihnachtsfeier statt. Der Nikolaus verwöhnte die Kinder. Am 17.06.1975 fand der erste Familienausflug zur Wegespinne statt. Alles war bestens organisiert und vorbereitet. Es war mehr als ein Picknick, das Bier floss reichlich.
Für den alljährlichen Festzug ließ sich die Kompanieführung etwas Besonderes einfallen. Drei Reiter vorab dahinter die Kapelle, ein Festwagen mit 30 Kindern, verkleidet als lndianer. Ein jahr später Kinder mit bunt geschmückten Fahrrädern. Eine Neuerung war das Erbsensuppen-Essen nach dem Königsschießen „Am Knapp“. Zunächst im Vereinslokal Stindt, später direkt auf dem Schießplatz – traditionell im Zelt.
Die Autobusfahrt führte 1975 ins Münsterland zu Prickings Hof. Riesenschnitzel wurden serviert. Der Veranstaltungsexpress nahm innerhalb kürzester Zeit volle Fahrt auf. Weihnachtsfeier, Schießabend (an jedem 1. Freitag), Karnevalsfeier, Familienausflug, Frühschoppen und Halbtagesfahrt waren stets sich wiederholende Veranstaltungen. Nicht genug. Man befasste sich nunmehr schon mit mehrtägigen Auslandsfahrten. ,,Studienfahrten“ nach Prag, London, Brügge, Brüssel, Strassburg oder Kopenhagen wurden unternommen, Ringelai-Kühbach (Bayern) gehörten dazu, wie auch Hamburg.
Ziemlich überrascht waren die Kompaniemitglieder, als am 11.11.1978 fünf Vorstandsposten unbesetzt blieben. Das machte Heiner Jacobs nachdenklich und forderte die Anwesenden auf, im Stillen sich mit dem Problem zu befassen. Ein Zwischentief?
1979 wurde ein Zelt angeschafft, dass von der Kompanie bei Veranstaltungen rege genutzt und gegen Entgelt verliehen wurde und somit eine willkommene Einnahmequelle darstellte. Veranstaltungen, Kapellen, Repräsentationen kosteten Geld.
Wer in die Kompanie eintreten wollte, musste ab 1980 ein Probejahr ableisten. Ab 1980 bildet das ,,Gänseköppen“ den Abschluss des Familienausfluges.
1981/1982 stellte die Kompanie mit Günter Herbst und Christel Saß und 1982/1983 mit Siegfried Heß und Erika Ebberg die Majestäten am Fuße des Balver Waldes.
Anlässlich des zehnten Geburtstages wurde ein großes Kompaniefest gefeiert. Chefkoch Hermann Brinker war für das kalte Buffet verantwortlich, das großen Anklang fand. Diskjockey Herbert Renfordt sorgte für gute Musik bei einer Feier, die zu einer langen Nacht wurde. Die Schützen hatten Ausdauer, denn man war stets im Training. Auszeichnungen und Medaillen gab es für die Gründer zu Beginn der Veranstaltung, die von Kompaniechef Heiner Jacobs eröffnet wurde in der Hoffnung, dass auch in Zukunft der Zusammenhalt innerhalb der Kompanie Bestand hat.
Vorsitzender Heinz Ziegenhirt gratulierte der Kompanie zum Geburtstag und legte Wert auf die Feststellung, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten man sich zusammengerauft hat und in einem guten Einvernehmen die Geschicke des Vereins lenkt.
Die Kompanie sei in vielerlei Dingen das Rückgrat des Vereins und er würde sich auch in Zukunft auf ein gutes Einvernehmen freuen.
Na also, es geht doch gemeinsam! Verbleibt dem Chronisten zu vermelden, dass im Augustfestzug am Sonntag aus Anlass des 10-jährigen die Kompanie einen Festwagen mit einer 14 m Iangen Gans präsentierte. Das erste Jahrzehnt lag hinter der Kompanie und die Erwartungen wurden übertroffen.
(Quelle : Festschrift : 40 Jahre Erste Kompanie Deilinghofen)